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Internet World Expo 2018

Wir und 17'200 andere Besucher aus der ganzen Welt haben die Internet World Expo besucht. Das Programm umfasste in diesem Jahr über 200 Sessions. Zu den Referenten gehörten Experten und Führungskräfte von Unternehmen wie eBay, Shopware, Allyouneed.com, OTTO, MediaMarktSaturn, Ikea und vielen mehr.Der Handel hat sich von "etwas in einem Geschäft oder auf einer Website kaufen" zu einer Reihe von Interaktionen entwickelt, die auf Technologie und einer riesigen Menge an Daten beruhen. Die IW Expo konzentrierte sich dieses Jahr auf die Zukunft des Handels. Die 3 Themen, die wir am interessantesten fanden, waren:

  1. Die Bedeutung der Daten
  2. Omnikanal
  3. Digitale Denkweise

Die Bedeutung der Daten

Martin Wild von MediaMarktSaturn, Denis Burger von eBay und Christian Eisenberg von GS1 sind sich einig, dass Datenqualität im Handelsgeschäft eine große Rolle spielt. Strukturierte Daten ermöglichen es Unternehmen, innovative Kundenerlebnisse zu schaffen. Marc Rochow, Head of E-Commerce bei Team 23, sprach über die Erfolge und Misserfolge von Handelsunternehmen. Seiner Meinung nach reichen für ein erfolgreiches E-Commerce-Setup ein ansprechendes Produktsortiment und digitalisierte Geschäftsprozesse nicht aus. Es braucht auch qualitativ hochwertige Stammdaten. Auch wir bei Onedot sind der Meinung, dass strukturierte und relevante Produktdaten ein großer Wettbewerbsvorteil für jedes Handelsunternehmen sind. Bei mehr als 50.000 Produkten im Internet sind leistungsstarke Such- und Filtermechanismen ein Muss, damit die Kunden die gesuchten Produkte innerhalb von Sekunden finden können.

Omnikanal

Viele führende Handelsunternehmen sehen in Omnichannel einen großen Wert. So hat sich MediaMarktSaturn in den letzten 10 Jahren von einem traditionellen Einzelhändler zu einem erstklassigen Omnichannel-Anbieter gewandelt, der über eigene Content-Plattformen verfügt und 10 Millionen Fans auf Facebook anspricht. Sie erhielten auch den World Business Award als bester Multichannel-Händler 2018.Christian Eisenberg, Produktmanager bei GS1, stimmt zu, dass die Customer Journey heute keine "lineare Einbahnstraße" mehr ist, sondern ein multioptionales, komplexes Modell mit der Nutzung verschiedener Einkaufskanäle. Laut Jens Peter Klatt, Vice President Multichannel bei Mister Spex, sollte das Ziel von Omnichannel jedoch nicht darin bestehen, dass die Kunden kein physisches Geschäft mehr betreten müssen, sondern dass sie die Möglichkeit haben, dies zu tun.Andreas Platiel, Partnerships Manager bei Channeladvisor, stellt fest, dass sich die Investitionen in Omnichannel bereits auszahlen, da die Kunden die Wahlmöglichkeiten schätzen. So sind beispielsweise die Abholung im Geschäft und alternative Lieferadressen für die Kunden bereits ein Muss. Er glaubt auch, dass das Handy der dominierende Kanal für den Internetzugang ist und sein wird. Schon jetzt generieren Zalando und ASOS 66 % ihres Traffics über Mobile und 40 % aller Black Friday-Verkäufe im Jahr 2017 wurden über Mobile abgewickelt.Denis Burger, Senior Director EU Programmatic B2C bei eBay, findet es wichtig, sich auf Omnichannel-Bemühungen zu konzentrieren, glaubt aber, dass diese heute noch nicht ausgereift sind. 18% der Top-100-Händler verknüpfen keine Online- und Offline-Shops, nur 25% nutzen Online-Marktplätze für den Verkauf und 56% nutzen das Internet als Informations- oder Marketingkanal. Für ein Handelsunternehmen ist es wichtig, dort zu sein, wo seine Käufer sind. Dies ist einer der Gründe, warum eBay in den USA den Shop Bot auf dem Facebook-Messenger eingeführt hat. Denis Burger wies darauf hin, dass Online-Marktplätze als sehr wichtige Kanäle betrachtet werden sollten, da 49 % aller Käufe im DE-E-Commerce über Marktplätze abgewickelt werden. Markus Stürzekran (Leiter Partneranbindung) und Frank Gallus (Senior Manager Partner Development) stellten die ehrgeizigen Pläne des Unternehmens vor, bis 2020 4.200.000 Produkte online zu stellen. Bislang konnten 300 Partner gewonnen werden, mit 500 neuen sind sie bereits im Gespräch. OTTOs letztendliches Ziel ist es, ein Self-Service-Lieferanten-Onboarding anzubieten. Dies wird eine große Herausforderung sein, aber da es aus Gründen der Skalierbarkeit unerlässlich ist, ist OTTO bereit, diese Herausforderung anzunehmen.

Digitale Denkweise

Innovate or die - das war das Thema des Vortrags von Martin Wild, Chief Innovation Officer bei MediaMarktSaturn, auf der Internet World Expo. Er rät, sich intensiv mit Themen wie Tech Scouting, Mobile, Internet of Things (IoT), Voice Assistants, Blockchain, VR und AR zu beschäftigen. Insbesondere Mobile und IoT seien perfekte Enabler für den Multichannel-Commerce.MediaMarktSaturn hat in den letzten Jahren aktiv verschiedene Technologien getestet, um seinen Kunden neue Einkaufserlebnisse zu bieten. Saturn Holotour ist eines dieser Beispiele - Kunden werden mit Hilfe eines Microsoft Hololens-fähigen Avatars zu den Produkten geführt. Das Unternehmen hat außerdem digitale Preisschilder in seinen Geschäften in den Niederlanden eingeführt, die einen einfachen Zugang zu detaillierten Produktinformationen und direkten Webshop-Links bieten. eBay hat ebenfalls aktiv neue Möglichkeiten zur Nutzung von Technologien wie KI, VR und IoT umgesetzt. So eröffnete das Unternehmen beispielsweise seinen ersten VR-Laden in Australien. Denis Burger, Senior Director EU Programmatic B2C bei eBay, stimmt Martin Wild zu und fordert Unternehmen auf, sich auf Technologien zu konzentrieren, die den E-Commerce grundlegend verändern werden. Schon jetzt hat eBay 14-mal bessere Konversionsraten bei KI-ausgewählten Produkten festgestellt. Mit 6 Millionen aktiven Kunden und bis zu 10 Bestellungen pro Sekunde ist OTTO definitiv ein Marktführer im Online-Handel. Für OTTO ist die Digitalisierung durch AR, Mixed Reality und VR zu einem wichtigen Enabler geworden.Voice Commerce ist ein Thema, das in vielen Vorträgen angesprochen wurde, auch in den bereits erwähnten. Andreas Platiel, Partnerships Manager bei Channeladvisor, ist zuversichtlich, dass bis 2020 50% aller Suchanfragen per Spracheingabe erfolgen werden. Christian Eisenberg, Produktmanager bei GS1, glaubt, dass Sprachassistenten in der Lage sein sollten, die Live-Verfügbarkeit in lokalen Geschäften anzuzeigen. Heute mag das noch Zukunftsmusik sein, aber vor 10 Jahren war es genauso, Informationen über die Öffnungszeiten eines Geschäfts zu erhalten. Heute erhalten wir sie dank Google Maps innerhalb von Sekunden.

Schlussfolgerung

Geschäfte können nicht mehr überleben, ohne auf den bevorzugten Kanälen ihrer Kunden präsent zu sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Online-Shops in der Lage sind, ihren Kunden die gleichen Erfahrungen zu bieten, die sie auch offline machen würden und umgekehrt. Wir glauben, dass neue innovative Technologien mit Hilfe strukturierter und qualitativ hochwertiger Daten das Rückgrat des zukünftigen Handels sein werden.

Foto: www.internetworld-expo.de