Der E-Commerce-Markt ist geprägt von ständigem Wandel, neuen Technologien und Umbrüchen. Aus den verschiedensten Gründen kommt deshalb dem Retail Backend vermehrt Bedeutung zu, denn nur wer eine zukunftssichere IT-Infrastruktur im Unternehmen etabliert, bleibt wettbewerbsfähig. Was also macht ein zukunftssicheres und robustes Retail Backend aus und welche Systeme gehören dazu?
Genau um diese Fragen ging es im 5. Expert Talk mit Dörte Kaschdailis, der Geschäftsführerin von opexxia GmbH, einer Beratungsfirma für Händler in den Bereichen digitale Transformation und Retail Backend. Ihre Erfahrung und Wissen, vor allem zu Themen wie der Einführung von ERP-Systemen und robusten Retail Backend Fragestellungen und Prozessen, ermöglicht einen vertieften Blick auf ein E-Commerce-Thema, welches für viele zwar spannend, aber auch äusserst komplex erscheint. Das Apell von Dörte: Die allermeisten Unternehmen haben Legacy-Software in Betrieb, selbst Digitalos, welche vor 20 Jahren bahnbrechendes im E-Commerce erreicht haben. Es gilt überall alte Technologien durch neue, dem MACH-Prinzip verschriebene Technologien zu ersetzen.
Verschiedene Überlegungen müssen in die Evaluation und Ablösung von alten Systemen und Technologien einfliessen. Vor allem müssen sich Unternehmen bewusst werden, was sie ausmacht und was ihre Kundschaft erwartet beziehungsweise sich vom Unternehmen wünschen. Je nachdem wo man sich vom Markt differenzieren möchte, kann es Sinn machen sich von Standard-Software loszulösen und eigene Workflows einzubringen. Es sind diese Stellschrauben, welche Unternehmen ermöglichen gegenüber der starken Konkurrenz den Unterschied zu machen.
Es ist aber nach wie vor so, dass Unternehmen ERP-Systeme unbedingt benötigen, sich hier aber vermehrt bei der Produkt- und Datenbeschaffung Klassifizierungsstandards zuwenden sollten. Nicht nur, um Produktdaten gebündelt und strukturiert zu erhalten, sondern auch damit eine Datengrundlage gelegt wird, welche sich für die weitere Veredelung und Verarbeitung von Produktdaten eignet. Denn nur so können sich Unternehmen durch sehr gute Produktinformationen hervorheben oder die Preisgestaltung kompetitiv gestalten.
Zum Retail Backend gehören aber nicht nur ERP-Systeme, sondern auch PIM und je nach IT-Infrastruktur DAM bis CRM-Systeme. Es darf nicht darum gehen, Systeme nach Wichtigkeit einzuteilen, sondern sich klar vor Augen zu führen, in welchen Systemen welche Datenprozesse stattfinden. Nur wer einen klaren Durchblick und Datenprozesse durchdacht hat, kann eruieren, wie künstliche Intelligenz innerhalb der bestehenden Systemlandschaft unterstützend und gewinnbringend eingesetzt werden kann.
Noch nie waren Technologien so ausgereift wie heute. Dies bedeutet, dass Systemlandschaften sehr gut miteinander vernetzt sein müssen, aber auch, dass alle Mitarbeitende im jeweiligen Unternehmen ein Verständnis dafür haben müssen, wo welche Hoheiten liegen, welche Datenprozesse in den Systemen ablaufen und wie diese zusammenspielen. Das Hauptziel dieser Architekturen muss sein, dass sie einen hohen Automatisierungsgrad aufweisen aber trotzdem flexibel genug sind, um schnell auf sich ändernde Business Aspekte reagieren zu können. Dies kann beispielsweise eine komplikationsfreie Anbindung an einen neuen Marktplatz sein. Die dritte Anforderung ist Skalierbarkeit: IT-Infrastrukturen müssen schnell ohne grossen Mehraufwand höhere Bestellvolumina bewerkstelligen oder den gezielten Ausbau von Onlinesortimenten ermöglichen.
In all diesen Bereichen kann künstliche Intelligenz zu einem echten Mehrwert führen und unterstützend wirken. Welche Stolpersteine es bei der Einführung intelligenter Software gibt und was moderne Unternehmen alles mitbedenken müssen, erfahren Sie in der Aufzeichnung. Wir danken Dörte Kaschdailis für den spannenden Talk und freuen uns bereits jetzt auf den nächsten Talk mit Iwan Uswak, Senior Expert Data Orchestration bei Fressnapf Holding SE, wo wir vertieft über das Überwinden von Daten-Silos und die Bedeutung verschiedenster Datentypen diskutieren werden. Sind Sie auch dabei?