Unternehmen, die Produktdaten an ihre Kundschaft liefern oder Daten von verschiedenen Quellen erhalten, kennen das Problem: Jedes Unternehmen hat eine ganz eigene Datenstruktur. Oft sind Einteilungen historisch gewachsen, spiegeln die Denkweise des Unternehmens wieder oder sind hoch granular. Strukturen, die für das eigene Unternehmen Sinn ergeben, können jedoch grosse Hindernisse im Datenaustausch darstellen. So treffen unterschiedliche Produktgruppen-Strukturen aufeinander, die jedoch im Zielsystem wie einem Webshop oder einem elektronischen Katalog in einem einzigen nachvollziehbaren System aufgehen müssen.
Denn besonders im E-Commerce ist es aufgrund der Datenmengen und der Anforderungen der Kunden, Einkäufer und Händler entscheidend, dass Produkte in sehr klaren Strukturen vorliegen. Schliesslich sollen Produkte im rasanten (Arbeits-)Alltag schnell und leicht gefunden, gefiltert und verglichen werden können. Auch denen, die mit Daten arbeiten, bringen genormte Datenstrukturen grosse Vorteile. Denn wenn die Produkt- und Katalogdatenbasis gleich ist, Formatierungen und Anpassungen nicht notwendig sind und es für alle Beteiligten Standards gibt, an denen sie sich orientieren können, verringert dies den hohen Arbeitsaufwand im Produktdaten-Management.
Um diesen Anforderungen nach gemeinsamen Strukturen gerecht zu werden, sind in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Produkt-Klassifizierungen entstanden. Diese können zusätzlich neben der unternehmenseigenen Datenstruktur geführt werden und teilen die Produkte gemäss einer Systematik ein, die sich an Merkmalen orientiert. Die Klassifizierungen sind hier in den meisten Fällen hierarchisch aufgebaut, so dass die Produkte von allen Nutzern über mehrere Ebenen eindeutig gefunden werden. Zusammen mit eindeutigen Beschreibungen, Stichworten und Erklärungen können die Waren verschiedener Hersteller schnell und einfach in diesem genormten System identifiziert werden.
Von dieser standardisierten Klassifizierung aller Artikel profitieren sowohl die Lieferanten als auch die Kundschaft. So wird beispielsweise der Einkauf erleichtert, da das Portfolio nach übereinstimmenden Kriterien gebündelt werden kann, was den Artikelvergleich im täglichen Geschäft oder bei Ausschreibungen erleichtert. Die Produkte können gut gefunden und identifiziert werden, was vor allem bei komplexen Prozessen wie Liefer- oder Verarbeitungsprozessen für deutlich mehr Schnelligkeit und Sicherheit sorgt. Aber auch die Sichtbarkeit der Artikel auf Marktplätzen wird durch die eindeutige Beschreibung erhöht und die Integration in Shopsysteme erleichtert, was den Vertrieb stärkt und die Zufriedenheit der Kundschaft steigert. Etabliert haben sich am Markt vor allem drei Klassifizierungs-Systeme: die aus den USA stammende UNSPSC-Klassifizierung, das europäische System ETIM und die in Deutschland begründete ECLASS-Einteilung.
Die umfassendste dieser drei Klassifizierungen ist hier der United Nations Standard Products and Services Code, kurz UNSPSC. Mit diesem Code können sowohl Waren als auch Dienstleistungen eingeteilt werden. Er wird international eingesetzt und gefordert, findet sich aber vor allem im amerikanischen Raum. UNSPSC-klassifizierte Artikel werden mit einem 8- bis 10-stelligen Code versehen, der sich aus den 4 bis 5 beschreibenden hierarchischen Ebenen zusammensetzt. Die Nutzung des Codes ist frei, die umfangreichen jährlich aktualisierten vollständigen Codesets mit rund 157.000 verschiedenen Artikelklassen sind jedoch nur für Mitglieder verfügbar, was Zuordnung der eigenen Produkte erschwert.
Mit dem Europäischen Technischen Informationsmodell (ETIM) existiert ein weiteres, ursprünglich sehr speziell auf die Elektrotechnik ausgerichtetes System, das sich zunehmend auf weitere Produktklassen ausweitet. Hier sind die 5.500 Produktgruppen anders als bei UNSPCS hierarchiefrei organisiert. Zwar werden die Klassen grob thematisch zusammengefasst, die fehlende Hierarchie, die den Nutzer vom Allgemeinen zum Speziellen leiten könnte, erschwert allerdings besonders bei hohen Datenmengen die manuelle Zuweisung der 8-stelligen Codes. Artikel in den Klassen können durch Attribute gezielter beschrieben werden. Der Standard kann ohne Lizenzgebühren genutzt werden und wird regelmässig erweitert.
Mit ECLASS hat sich ein weiterer umfassender Standard auf dem Markt etabliert, der Eigenschaften der beiden anderen Systeme in sich vereint. Wie UNSPSC nutzt er eine hierarchische Einteilung über 4 Ebenen, so dass Artikel mit einem 8-stelligen Code beschrieben werden. Ähnlich wie ETIM können die Artikel mit Attributen, den sogenannten eindeutigen Merkmalen, versehen werden. Mit rund 45.000 Produktklassen und 19.000 Merkmalen sowie den jährlichen neuen Releases bietet ECLASS eine umfassende Klassifizierungsmöglichkeit. Die Nutzung ist lizenzpflichtig und besonders die Aufteilung in neue Klassen oder Unterklassen stellt die Anwendenden bei neuen Releases vor grosse Herausforderungen.
Der Blick in die Systeme zeigt: Klassifizierungen bieten einen soliden und allgemeinen Standard für den E-Commerce. Sie vereinfachen den Austausch der Daten und die Nutzung in verschiedenen Systemen. Allerdings führt ein standardisiertes Klassifizierungssystem mit seinen hohen Anforderungen, speziellen Hierarchien und jährlichen Änderungen zu einem weiteren Pflegeaufwand. Da selten die unternehmenseigenen Strukturen den standardisierten Klassifizierungen entsprechen und nicht direkt übertragen werden können, werden die Artikel in der Regel manuell klassifiziert. Diese monotone Aufgabe, die beispielsweise in PIM-Systemen oder Excel durchgeführt wird, erfordert einen hohen Zeitaufwand und damit personelle Kapazitäten.
Auch wenn Dienstleister bei der Zuordnung unterstützen können, ist oftmals für die korrekte Klassifizierung eine hohe Produktexpertise notwendig, auf die nicht immer zugegriffen werden kann. So entstehen langwierige Rückfragen oder Artikel werden von unterschiedlichen Personen unterschiedlich klassifiziert, was zu Missverständnissen und unsauberen Daten führt. Zusätzlich müssen die Produkte oft in mehreren Versionen des Standards klassifiziert werden, was die Pflege mehrerer Datenfelder parallel notwendig macht. Mapping-Tabellen sind nur selten frei verfügbar und alle Standards zu bedienen ist auf Grund der Datenmengen und der Vielzahl der Hierarchien und Anforderungen extrem komplex.
Für diese Anforderungen und Herausforderungen hat Onedot die automatische Produktklassifizierung entwickelt. KI-gestützt können grosse Produktdatenmengen den passenden Hierarchien und Produktcodes zugeordnet werden. Die finale Prüfung erfolgt durch die Anwendenden, was die Zuordnung mit jeder Nutzung verbessert. Das Machine Learning Modell wurde mit Klassifizierungsdaten aus öffentlichen Quellen trainiert, so dass sich die KI von Beginn an mit den gängigsten Verkaufskanälen und Marktplätzen auskennt. Das hohe Potential von Machine Learning wird jedoch erst entfaltet, wenn die Menge der hochqualitativen Lerndaten steigt. Aus diesem Grund bietet Ihnen Onedot mit der opt-in Produktklassifizierung die Möglichkeit, von der Community zu profitieren.
Die Klassifizierungsdaten der gesamten Onedot Community werden anonymisiert der KI zur Verfügung gestellt und intern für das Training genutzt. Dies führt zu sehr genauen und hochqualitativen Vorschlägen. Sollten Sie diese Möglichkeit nicht nutzen wollen, können Sie über unsere opt-out Option die Klassifizierungsvorschläge weiterhin auf Basis der öffentlichen Daten erhalten. Doch mit der opt-in Option profitieren Sie als Mitglied direkt und auch zukünftig von der communitygestützten genaueren automatisierten Klassifikation, so dass auch Sie im Feld der standardisierten Produktdaten exzellent aufgestellt sind.
Möchten Sie von unserer Plattform und der Community profitieren, um agil und zuverlässig auf die Marktanforderungen reagieren zu können? Dann setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung.